Probabilistische Methoden

Mit diesem Zugang werden Informationen generiert, die es ermöglichen Projekte effizienter und transparenter abzuwickeln.


Je weniger man weiß, desto mehr sollte eine Methode verwendet werden, die mit Unschärfe umgehen kann.



Ziel von Prognosen ist es, die mögliche Zukunft (im Risikomanagement: in Bezug auf Termine und Kosten) so genau wie möglich abzubilden. Jedoch sind Prognosen immer mit Unsicherheiten behaftet.

Die Bandbreite der Prognoseunsicherheit nimmt mit fortschreitender Projektlaufzeit und mehr Detailwissen in den unterschiedlichen Projektphasen immer weiter abnimmt.



Im Alltag wird man ständig mit Unsicherheiten konfrontiert. Beispielsweise bei der Wettervorhersage für die nächsten 14 Tage. Niemand geht davon aus, dass die Prognose eines Meteorologen für den Montag in zwei Wochen genau stimmt, in weiter Zukunft ist lediglich eine Tendenz absehbar.

Gleiches gilt für die Kosten und Terminplanprognose im Risikomanagement.

Zur Analyse und Steuerung von Bauprojekten (insbesondere Großprojekte) werden probabilistische Methoden eingesetzt, die ein Mehr an Information über das individuelle Kosten– und Risikopotenzial des Projekts liefern. Mit diesem Zugang werden Informationen generiert, die es ermöglichen Projekte effizienter und transparenter abzuwickeln.

Eine probabilistische Risiko-Analyse liefert als Ergebnis eine Aussage über das Risiko-Potenzial in beliebigen Werteinheiten (z.B. Euro oder Zeit). Der Vorteil gegenüber deterministischen Standardverfahren ist der deutlich höhere Informationsgehalt, da das Ergebnis eine Verteilungsfunktion mit Unter- bzw. Überschreitungswahrscheinlichkeiten (Value at Risk Information) ist, die eine Bandbreite des Risiko-Potenzials (inkl. Best und Worst Case) abbildet.

Auf dieser Grundlage können dann folgende Fragen beantwortet werden:

  • Wie viel Prozent des aktuellen Kosten-Potenzials sind noch durch das restliche Budget gedeckt? Zeichnet sich eine Unter- oder Überdeckung ab?

  • Wie viel Prozent des aktuellen Kosten-Potenzials sollen durch das Budget gedeckt werden? Wie viel bleibt bewusst ungedeckt?

  • Wie hoch ist das Risiko-Potenzial im Vergleich zu den Basiskosten?

  • Welche Elemente unterliegen der höchsten Schwankung?